Ankommen. Aufatmen. Ausrüsten. Aussenden.

Protestanten gibt es in Eschweiler schon seit dem Reformationszeitalter – anfangs jedoch nur in geringer Zahl. Mehr als zwei Jahrhunderte dienten Privatwohnungen als Treffpunkte, im Jahr 1787 wurde eine erste, sehr kleine Kirche gebaut (Wollenweberstr./CityCenter). Durch die Intensivierung des Bergbaus zogen im 19. Jahrhundert immer mehr Arbeitnehmer mit ihren Familien nach Eschweiler, darunter viele evangelische Christen. Dies führte u.a. zum Bau der evangelischen Dreieinigkeitskirche 1892 (Ecke Martin-Luther-Str./Moltkestr.).

Darüber hinaus trafen sich seit 1904 einige der neu zugezogenen Christen aus bibelgeprägten Gemeinden in ihren Häusern zum gemeinsamen Bibellesen. Aus diesen Hauskreisen entstand die Freie evangelische Gemeinde Eschweiler. Als erster Pastor trat Wilhelm Paulerberg am 1. Juli 1907 seinen Dienst in Eschweiler und im Kreis Aachen an. Dieser Tag gilt als Gründungsdatum der Gemeinde.
Nachdem private Wohnungen als Versammlungsort nicht mehr ausreichten, wurde der Konfirmandensaal der evangelischen Kirche genutzt. Von 1923 bis 1926 feierte die Gemeinde ihre Gottesdienste in der Töchterschule (Rosenallee). Im November 1926 war es dann so weit, die Mitglieder bezogen ihr erstes eigenes Gemeindehaus an der Kaiserstraße 64.

Während des Zweiten Weltkriegs (1939-45) musste das Gemeindeleben einige Rückschläge hinnehmen. Die Jugendarbeit wurde erschwert, die Mitgliederzahl ging zurück, und das Gemeindehaus wurde zwei Mal von Bombeneinschlägen beschädigt. Im September 1944 richtet ein Volltreffer (Phosphorgranate) erhebliche Schäden an, wenige Wochen später wurde ganz Eschweiler evakuiert. Umfangreiche Aufräumarbeiten und Instandsetzungen fanden ab Oktober 1945 statt, regelmäßige Gottesdienste feierten die Gläubigen aber erst wieder ab Sommer 1948 an der Kaiserstraße.

In den 50er Jahren festigte sich die Gemeindearbeit und der Gottesdienstbesuch nahm zu. Schon damals bestanden Pläne zur Erweiterung des Gemeindehauses. Schließlich kaufte die Gemeinde 1981 das Nachbarhaus (Kaiserstraße 62) und baute 1986 neben den Kinder- und Jugendräumen einen großen Gottesdienstsaal an, der bis zu 100 Besuchern Platz bot.

Ende der 1990er Jahre begann mit Pastor Hartmut Scheffler (1990 – 2002) ein Gemeindegründungsprojekt in Jülich. Am 1. Mai 1999 wurde die Freie evangelische Gemeinde Jülich eröffnet und einige Mitglieder besuchten fortan die Gottesdienste dort.

Die Eschweiler Gemeinde freute sich weiterhin über immer mehr Gottesdienstbesucher, so dass die Gemeindemitglieder 2005 den Endschluss fassten, ein neues Gemeindehaus zu bauen. Nach über einem Jahr Umbauzeit in viel Eigenleistung eröffneten Peter Strauch, damals Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, und unserer ehemaliger Pastor Christof Lenzen (2003-2016) das neue Gemeindezentrum am 27. August 2006. Am Festgottesdienst nahmen über 300 Personen teil.

Nach einer zweijährigen Pastorenvakanz wurde am 8. Juli 2018 Pastor Florian Wintersohl in den Pastorendienst eingesegnet.